Friedhof
Der jetzige Friedhof wurde 1883 am damaligen Ortsrand an der Straße nach Nürnberg errichtet.
Seither wurde er mehrfach erweitert und dokumentiert somit auf seine Weise die Siedlungstätigkeit und das Wachstum am Ort.
Die ursprüngliche Begrenzung zur Straße nach Nürnberg war in Sandstein gefasst. Diese Mauer ist zum Teil noch erhalten, aber durch Salzeinwirkung stark beschädigt. Auch Teile der anderen ursprünglichen Begrenzungsmauern sind im Friedhof noch erhalten.
In der Mitte des ältesten Friedhofteiles befindet sich ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1870/71 und des ersten Weltkrieges. Dieses Denkmal stand ursprünglich am Dorfplatz (heute Lindenplatz) und wurde im Zuge der Neugestaltung desselben auf den Friedhof verlegt.
Im nördliche Teil des Friedhofs befinden sich zudem noch „Einzelgräber“ als Gedenksteine für gefallene Gemeindeglieder aus dem zweiten Weltkrieg.
In der Mitte des Friedhofs befindet sich die Hoffnungskirche. Ursprünglich als Aussegnungshalle geplant, wurde diese Kirche 2012, noch während der Errichtung, zur zweiten Kirche der Gemeinde umgeplant, was für die Gemeinde ein hohes finanzielles Opfer bedeutete.
Neben dem Gottesdienstraum mit einem in Gold gehaltenen Mosaikkreuz und dem Taufstein befindet sich dort auch ein Andachtsraum, der mit Wandteppichen aus der 2010 aufgegebenen Kirche am Reichelsdorfer Keller ausgestattet ist.
Die Erweiterungen des Friedhofes lassen sich bei näherer Betrachtung gut erkennen. Im westlichen Teil an der Hauptstraße entlang befinden sich in erster Linie Familiengräber, die zum Teil schon über mehrere Generationen hinweg genutzt werden.
Der westliche Erweiterungsteil hinter der Hoffnungskirche weißt dagegen in erster Linie Einzelgräber auf. Eine weitere Erweiterung den Hang hinauf hinter dem Kindergarten wartet mit ihren Einzelgräbern dagegen schon seit Jahren auf Belegung. Die Grabkultur hat sich geändert.
Von dieser Änderung zeugen auch die an mehreren Stellen eingeschobenen Urnengräberfelder.
Ganz neu sind sogenannte Grabstelen: eine Lösung für die immer größeren Lücken im Bereich der Familiengräber, die mittlerweile aufgegeben werden und den erhöhten Bedarf nach Urnengrabstätten. Eine weitere Neuerung sind zwei Stelengruppen für sogenannte „pflegeleichte Gräber“, bei denen die Kirchengemeinde die Grabpflege komplett übernimmt. Wichtig war dem Kirchenvorstand aber, dass keine anonymen Gräber zugelassen werden. Wie kämen wir dazu, wo doch unsere Namen sogar im Himmel aufgeschrieben sind.
Eine Besonderheit ist die Zugänglichkeit des Friedhofes. Obwohl er aus Haftungsgründen nur zu Friedhofszwecken betreten werden darf, ist er doch faktisch Durchgangsweg für alle Anwohner. Die Schulkinder der benachbarten Grund- und Mittelschule, die Anwohner, der auf der anderen Seite liegenden Siedlungen, aber auch die Besucher des unmittelbar benachbarten Gemeindehauses und des Kindergartens nutzen den Friedhof selbstverständlich als Abkürzung. So ist der Friedhof eigentlich ständig belebt. Bänke laden zum Ausruhen ein. Auf dem Vorplatz der Hoffnungskirche treffen sich Angehörige, die von der Grabpflege kommen mit einfachen Passanten. So ist dieser Ort des Todes ein sehr lebendiger Ort der Begegnung zugleich.